Letztens beim Psychiater: Prof. Dr. med Skaroline von Hinten rät mir, schnellstmöglich meine Deutsch-Skapunk-Phobie zu überwinden. Schnellstens, ansonsten sehe sie schwarz für meine Zukunft und meine Reintegration in die Skagesellschaft. Sie argumentiert, dass sie einen depressiven Rückfall befürchte, wenn ich nur noch auf die Konzerte der exzellenten Offbeat–Ganoven à la Slackers gehen würde und die Partyskaschiene komplett auslasse. Dabei legte sie mir wärmstens die Platte der Skatoons ans Herz. Ja okay Frau Doktor, ich mach dann mal…

Die Bläser stimmen mich gnädig, die tiefe, rauhe Stimme ist geil – aber dann drängt sich mir die bittere Wahrheit auf: Eines dieser überflüssigen Lieder, welches die Welt nicht braucht mit Text zum inner Pfeife rauchen: „Die Skatoons sind da!“. Ich komm mir da echt immer verarscht vor – als ob der gemeine Durchschnittshörer nicht zwischen CD-Titel und Name der Band unterscheiden könnte, da schreibt dann doch die gemeine Durchschnitts-Deutsch-Skapunk-Band noch schnell ein Lied über sich selbst. Okay, Ignoriert - ich hab ja gute Vorsätze.

Aber dass Lied Nummer zwei schon angefangen hat, merk ich erst beim Refrain – hä!? Spielen da die Bläser echt was anderes? Hmm… Bedenklich. Garantiert harmlos dagegen der Text: Endlich Sommerzeit, ja okay das tut niemandem weh, nettes Lied! Was nicht gefällt wird ignoriert („Das Bier ist blond“), deswegen auf zu nem guten Song: „Euer Lied“ kommt zur Abwechslung mal in einer anderen Tonart daher, ruhiger und groovt so richtig vor sich hin, das kann doch was, definitv ein Lichtblick! Doch dann der Rückschlag: „Scheiße“ drückt die Meinung der Band aus (Gab’s doch auch mal von irgendso ner schlimmen Girlie-Po-Band, oder? „Ich find dich scheiße“?) - untermalt von verzerrten Gitarren und Ärzte-Anleihen.

Schnell weiterskippen: „Fallerie“ (… und Fallera, ich liebe Schlager und scheiß auf Ska) …. äh, soll wohl witzig sein. Ich versuche mir einzureden, dass Humor genauso unterschiedlich ist wie Aknevariatonen. Das obligatorische „Nazis sind Idioten“-Lied später kommt dann wieder die Art von Song, bei dem es sich lohnt, die Skatoons reinzuziehen: „Spät dran“. Happyfeeling, Sonne und netter Mitsingrefrain. Manchmal sind mir die Skatoons (gerade textlich!) zu sehr Ärzte, meistens sind sie aber einfach nur relativ unspektakulär. Stellenweise nett, meistens nicht, und ziemich viel 08/15. Live ziemlich geil, in gepresster Version nicht gerade herausragend. Reintegration fehlgeschlagen!