Was hab ich mich davor gedrückt dieses Review zu schreiben. „Am Arsch die Räuber“. das zweite Studioalbum seit Grüdung der Band 1999, war mir von Anfang an aufgrund der abwechselungsreichen und mit Variationen gespickten Songs sehr sympathisch. Auf der anderen Seite hat es einfach nicht wirklich gekickt.

„Wir nehmen uns nicht allzu wichtig … unser Motto das ist klar, keine Party ohne Ska“ Genau das passt zu den ersten drei Tracks. Das Leben soll vorwiegend Spaß machen, auch wenn es ernste Dinge gibt über die man reden muss. Dies merkt man auch textlich bei den Skatoons, hier werden Liebe und Schmerz („Kannst du sie sehen“ oder „Julika“), kleinere persönliche Fehler („ Spät drant“) aber auch Menschen, die einfach auf den Sack gehen („Euer Lied“, „Scheiße“, „Nix kapiert“) thematisiert. Auch werden klar und deutlich Nazis in „Kurz Geschoren“ verurteilt. Doch durch „Skinhead ohne Bart“ weiss man aber, dass bürgerliche Klichees wie Skinhead=Nazi bei den Skatoons nicht vorkommen. Musikalisch geht es ähnlich kreativ zu wie textlich. Die Band gibt soliden Ska-Punk von sich, der durch Flöten („Endlich Sommerzeit“), Mehrstimmigkeit, nem kurzen Gitarrensolo („Julika“), sowie auch den Einsatz von einem „Chor“ durchgemischt wird. Es ist eben kein durchgepunke, bei dem dann und wann mal jemand in eine Trompete bläst. Die Bläser sind bei den Hamburgern definitiv nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern setzen ganz klar ihre eigenen Akzente. Das merkt man auch beim reinen Instrumentalstück „Jazztoons“ am Ende des Albums. Wo gibt’s jetzt was abzuziehen. Für meine Begriffe ist der Sound einfach zu sauber, es sind zwar schnellere Stücke dabei, aber keins, dass von CD aus mich in einen Pit reißen würde. Es fehlt das Stückchen Tempo, welches genau das beim Ska-Punk bei mir auslöst.

Fazit: Ein abwechslungsreiches Album, wessen Songs live definitiv noch mehr überzeugen. Anspieltipps: „Spät dran“ & „Hauptsache Blond“